Europäische Fledermausrufe - Aufzeichnen und Bestimmen

Erheblich erhoehtes Toetungsrisiko

Die Anwendung des Tötungsverbots des §44 BNatSchG sieht laut aktueller Rechtsprechung vor, dass eine signifikante oder besser erhebliche Erhöhung des Tötungsrisikos eines einzelnen Individuums vorliegen muss. In diesem Falle kann eine Genehmigung nur bei gleichzeitiger Erfüllung wirksamer und hinreichender Schutzmassnahmen erteilt werden. Insbesondere bei der Genehmigung von Windkraftanlagen, aber nicht nur dort, besteht Klärungsbedarf, wann diese signifikante Erhöhung eintritt. Aber wie ermittelt man das?

Automatische Bestimmung - Statistik

In der täglichen gutachterlichen Praxis ist die automatische Bestimmung von Arten an Hand der Ortungsrufe nicht mehr wegzudenken. Mit wenigen Ausnahmen steckt hinter diesen Programmen eine ausgeklügelte Statistik. Aber selbst die beste Statistik ist nicht fehlerfrei, jedoch ist es für den Anwender unmöglich zu erkennen, welche Fehler die verwendete Software denn macht oder hat.

Artbestimmung mit dem Rufparameter-Plot

Die Bestimmung mancher Arten bzw. Artengruppen erweist sich häufig als schwierig. Manchmal kann es helfen, einzelne Rufparameter entweder über den Nachtverlauf, oder aber als xy-Grafik zu plotten. So lässt sich häufig besser erkennen, ob verschiedene Arten anwesend waren. Auch lassen sich so Arten erkennen, auch wenn dabei einzelne Aufnahmen mit nur wenigen Rufen leichter übersehen werden können. Für ein schnelles Screening und eine Plausibilitätsprüfung ein unersetzbares Werkzeug.

Zweite Auflage des Akustik-Buch

Die zweite Auflage des Akustik Buchs von Guido Gerding und Volker Runkel nimmt Formen an - die meisten Kapitel der ersten Auflage sind überarbeitet und einige neue Kapitel sind hinzugekommen. Auch der Titel wird sich ändern.

Drehzahlen von WEA

Bei der Arbeit an einem Poster ist mir ein Aspekt aufgefallen, der die Drehzahl von WEA betrifft. Es gibt wohl unterschiedliche Lauftypen, solche mit konstanter Geschwindigkeit und solche mit variabler Geschwindigkeit. Bei der Studie von technischen Daten von Schwachwindanlagen bin ich über die Tatsache gestolpert, dass solche WEA mit Getriebe über möglichste große Windgeschwindigkeitsbereiche mit konstanter Drehzahl laufen. Andere werden zunehmend mit dem Wind schneller.

Poster zu Minderungsmassnahmen an modernen WEA

Bei der Echolot-Tagung “Fledermäuse in der Eingriffsplanung” im November 2017 war ich mit einem Poster vertreten. Inhaltlich ging es um die Frage, in wie weit die aktuell genutzten Massnahmen zur Minderung des Fledermausschlags an modernen WEA ausreichend sind, um Verletzungen des §44 BNatschG zu vermeiden.

Echtzeit-Abschaltung von WEA

In den letzten Wochen wurde mehrfach bei Terminen im Rahmen von Windkraftplanungen und Windkraftforschung vorgeschlagen, WEA nur noch bei Anwesenheit von Fledermäusen abzuschalten. Also eine Echtzeit-Erkennung mit Stopp, und ansonsten freier Betrieb der WEA. So erhofft man sich deutlich geringe Abschaltzeiten, als bei der bisherigen Wettergesteuerten Lösung. Ich zeige im Folgenden, wieso diese Echtzeit-Abschaltung nicht trivial ist und keine adequate Schutzlösung darstellt.

Vergrämung an WEA

Treten Fledermäuse im Rotorbereich einer WEA auf, dann werden momentan Abschaltungen des Betriebs bei vorgegebenen Umweltparametern durchgeführt. So sollen vermeidbare Schlagopfer wenn möglich auch tatsächlich vermieden werden. Dies bedeutet Ertragseinbußen der WEA-Betreiber, so dass andere Lösungen gewünscht werden. Eine dieser möglichen Lösungen ist die akustische Vergrämung. Ich will diese im Folgenden kurz beschreiben und zeigen, wieso diese nicht überschätzt werden sollte und welche neuen Probleme sie schafft.

Akustische Erfassung von Fledermäusen in unterirdischen Quartieren

Bernadette Wimmer und Karl Kugelschafter haben eine sehr schöne und umfassende Arbeit zur akustischen Erfassung in Winterquartieren durchgeführt. Die akustische Langzeit-Erfassung von Fledermäusen wurde in den letzten Jahren technisch enorm weiterentwickelt und stellt auch an unterirdischen Quartieren je nach Fragestellung eine sinnvolle Ergänzung oder sogar Alternative zu herkömmlichen Methoden dar.

Rotorradius und Gondelmonitoring

Bei der Prüfung von Genehmigungsunterlagen bin ich regelmässig darüber gestolpert, dass unabhängig von der Anlagenkonfiguration immer die selbe Gefährdung angenommen wird. Dabei hat die Anlagenkonfiguration einen entscheidenden Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit der Kollision von Fledermäusen. Vor allem für die Massnahmen zur Minderung der Schlagopfer und des Risikomanagements (Gondelmonitoring) muss sie berücksichtigt werden. In diesem Beitrag werde ich die Frage stellen, in wie weit die vorhandene Methodik für große Rotordurchmesser angepasst werden muss.