Europäische Fledermausrufe - Aufzeichnen und Bestimmen

Rufe: Gattung Myotis

Die Gattung Myotis lässt sich an Hand von Ortungsrufen in der Regel sehr leicht feststellen. Alle Arten nutzen ähnliche Ortungsrufe, die sich in der Regel von anderen Gattungen deutlich unterscheiden. Es handelt sich fast immer um Frequenzmodulierte Rufe mit großer Bandbreite.

Die Gattung Myotis besteht aus teils sehr spezialisierten Arten, die sehr verschiedene Ortungs- und Jagdstrategien verfolgen. Gemeinsam ist allen die Fähigkeit auch in engeren Flugräumen mit höherer clutterness zu navigieren und zu jagen. Dazu nutzen alle Arten Frequenz-modulierte Ortungsrufe mit teils sehr großer Bandbreite. Der Start liegt bei maximal 175 kHz (Fransenfledermaus), Rufe mancher Arten beginnen bei < 70 kHz. Das Rufende liegen selten bei 45 bis 50 kHz (Nymphenfledermaus, Bechsteinfledermaus, Wimperfledermaus), meist zwischen 20 und 35 kHz. Die Rufdauern liegen meist bei 4 bis 8 Millisekunden. Selten sind Rufe kürzer (feeding buzz) oder länger (Sozialrufe). Das folgende Sonagramm zeigt typische Ortungsrufe einiger wichtiger Vertreter dieser Gattung:

Ortungsrufe der Gattung Myotis

Unterscheidung von anderen Gattungen

Selten werden Rufe dieser Gattung mit Rufen von Eptesicus serotinus oder Hypusgo savii verwechselt. Ansonsten sind die Rufe meist leicht der Gattung zuzuordnen. Insofern kann die Gattung leicht nachgewiesen werden. Leider nutzen manche Arten gerne leise Rufe, so dass die Arten nicht immer leicht akustisch erfasst werden können.

Bestimmung innerhalb der Gattung

Innerhalb der Gattung Myotis kann die Bestimmung sehr schwer fallen. Manche Arten wie die Fransenfledermaus, das Große Mausohr und die Wasserfledermaus können häufig recht gut angesprochen werden. Mausohr und Fransenfledermaus erreichen recht niedrige Frequenzen, und haben große Ruflängen. Die Wasserfledermaus hat typischerweise einen sigmoiden Rufverlauf und kann daran sehr gut erkannt werden.

Die anderen Arten, insbesondere die Bechsteinfledermaus und die Wimperfledermaus sind deutlich schwieriger sicher zu bestimmen. Häufig helfen dabei nur Sozialrufe. Beid er akustischen Erfassung sollten diese dann auch nur wenn große Sicherheit besteht, als Art angesprochen werden. besser ist es z.B. die bart- und Bechsteinfledermauskontakte als Mkm (wie in batIdent) zu erfassen. Gegebenenfalls macht es auch Sinn, nur das Gattungsniveau anzugeben.

Eine gute Übersicht der Rufe und eine Beschreibung findet sich bei ecoObs: http://www.ecoobs.de/downloads/Kriterien_Lautzuordnung_10-2009.pdf

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